Robert Brühl ordiniert am 23. Februar 2020

Nachricht Söhlde, 23. Februar 2020

Söhldes Pastor ist „konfirmiert“ ?

Gespannte Vorfreude lag in der Luft. Endlich, heute wird unser neuer Pastor offiziell eingeführt, ja er soll sogar ordiniert werden. Was bedeutet das und wie geschieht dies?
Hochrangige Vertreter der Kirche hatten sich als Mitwirkende an diesem Festgottesdienst angesagt, als da waren:  Regionalbischof Eckhard Gorka, Superintendent Christian Castel, Pastor Eckhard Hallemann, Pfarrer Prof. Dr. Klaus  Raschzok, Pfarrer Wolfgang Preibusch, sowie einige ehemalige Pastoren aus dem Bereich des Pfarrbezirks.
Die musikalische Gestaltung oblag dem Kirchenchor unter der Leitung von Lieselotte Lerch, die auch der Orgel wundervolle Töne entlockte, sowie dem Posaunenchor (Leitung Christian Dense).
Alles war vorbereitet:
Am 23.02.2020 zogen o.g. Personen , angeführt von den Kirchenvorständen der Kirchengemeinden Himstedt, Nettlingen und Söhlde, unter dem Intradeblasen des Posaunenchores feierlich in die Söhlder Martin Luther Kirche ein.

Eingeleitet wurde der Festgottesdienst vom Vakanzvertreter Pastor Hallemann, dem an dieser Stelle noch einmal für seine geleistete Arbeit zu danken ist.
Die Ordinationsurkunde verlas C. Castel:
„Mit der Ordination wird  Robert Brühl als Pastor mit den Rechten der Wortverkündigung und der Sakramentsverwaltung ausgestattet, das heißt , er ist dazu berufen öffentlich zu predigen, zu taufen und das Abendmahl auszuteilen.“ Damit ist die Frage der Bedeutung schon einmal geklärt.

Superintendent Castel zelebrierte den liturgischen Teil, die Lesung des Evangeliums übernahm Anne Wicklein, Kirchenvorsteherin Himstedt.
„Der Herr ist der Geist, wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“ 2. Korinther 3,17

Dieser Bibelvers war die Grundlage der Predigt von Regionalbischof Gorka. Freiheit heißt auch, Persönlichkeit sein, sich selbst einbringen. Kirche dürfe aber nicht auf die Person der Amtsinhaber reduziert werden. Mit einem Augenzwinkern malte er das Bild eines „Universaldilettanten“. Dies sei keineswegs abwertend, sondern deute darauf hin, dass ein Pastor vieles gut kann, es aber immer Spezialisten gibt, die es besser können. Kirche sei stets ein Geben und Nehmen aller Mitglieder, die sich mit ihren Talenten einbringen. Ein Pfarrer kann dabei als guter Moderator wirken. In sehr anschaulichen Worten und Beispielen brachte er der Gemeinde nahe, welche Anforderungen die Gemeinde an den Pastor und dieser an die Gemeinde hat. Es müsse ein Wechselspiel zu beiderseitigem Nutzen sein. Höchste Instanz des Handelnden ist dabei aber immer der Glaube an Jesus Christus, unseren Herrn.
Und nun endlich zum „Wie“ der Ordination.
Mit der Kurzform „Ordination ist die Konfirmation für Pastoren“ leitete der Regionalbischof zum feierlichen Festakt der Ordination nach der festgeschriebenen Ordnung über:
Bittlied: Bitten um den Beistand des Heiligen Geistes
Lesungen der Mitwirkenden Prof. Raschzok, Pastor Preibusch, Vikarin Brühl, Kirchenvorstand Tjark Burgdorf
Fragen an den Ordinanden :
Robert Brühl bekundete seinen Willen und seine Bereitschaft, das ihm anvertraute Amt im kirchlichen Sinne und mit Gottes Hilfe zu bekleiden;
Zustimmung der Gemeinde;
gemeinsames Vaterunser ;

Es erfolgte die Berufung und Segnung durch Regionalbischof Eckhard Gorka.
Die Ordination von Pastor Brühl war vollzogen.

Pastor Brühl richtete sich nun mit feierlichen Worten an „seine Gemeinden“, setzte den Gottesdienst mit Fürbittengebet fort und schloss mit dem Segen.

Unter der Moderation von Kirchenvorsteher Henning Himstedt wurden Grußworte gehalten von: Alexander Huszar, Bürgermeister Gemeinde Söhlde; Carola Nitsche Ortsbürgermeisterin Söhlde; Ina Sykulla, Oberschule Söhlde; Prof. Dr. Klazus Raschzok, Augustana Hochschule Neuendettelsau, Akademischer Ausbilder und Mentor von Pastor Brühl; Superintendent Christian Castel ; Pastor W. Preibusch, Vikariatsleiter; Dietrich Waltemate, Kirchenvorstand Nettlingen und Gabriele Naumann, Witwe unseres ehemaligen Pastors Gebhard Naumann.

Die Grußworte beinhalteten die besten Wünsche zum Gelingen des neuen Amtes, gaben der Freude über das Beenden der langjährigen Vakanz Ausdruck. Bereitschaft zum Miteinander wurde angeboten. Als Zeichen der Wertschätzung überreichten die Redner auch persönliche Präsente.
So wird wohl demnächst im Pfarrgarten ein Apfelbaum seine Früchte tragen und an dieses einmalige Ereignis der Ordination eines Pastors in Söhlde erinnern.

Im Anschluss an den Gottesdienst ging es zum Empfang im nebenan gelegenen Luthersaal. Auf drei Etagen hatte ein Helferteam um Gisela Feilenberg und Ulla Burgdorf alles festlich geschmückt und für das leibliche Wohl der Geladenen vorgesorgt. Die Gäste geizten nicht mit Lob, stärkten sich an den bereit gestellten Speisen und Getränke und nutzten die Gelegenheit zum Kennenlernen ihrer neuen Pastorenfamilie. Ebenso wurden die Möglichkeiten zu intensiven Gesprächen untereinander sehr gern angenommen. „Endlich herrscht wieder Leben im Pfarrhaus, ja sogar Kinderlachen.

"Es geht weiter in der Gemeinde." Mit dieser freudigen Erkenntnis traten die zahlreichen Besucher getrost den Heimweg an. Herzlich willkommen sind dann wieder alle zu den nächsten Veranstaltungen Ihrer Kirchengemeinde und Kirchenregion.

Text: Harald Miehe

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