Kinderfreizeit 2019

25. September 2019

Texte und Bilder

Ein Brief aus Jerusalem

Ein Brief aus Jerusalem (Kinderfreizeit 2019)

Ich bin Tabitita (das ist hebräisch und heißt: „kleine Gazelle“) und lebe mit meiner Familie in Jerusalem, wo wir in einer Hausgemeinschaft wohnen. Wir sind Christen und ein Tag ist spannender als der andere. Gestern waren wir auf dem Markt der Religionen und Kulte und haben uns merkwürdige Kreaturen angeschaut. Dort trafen wir zum Beispiel auf die Göttin Juno und den gruseligen Osiris und die sportlichen Spartaner. Komisch, woran andere Menschen so glauben!

Die verschiedenen christlichen Hausgemeinschaften treffen sich immer wieder in der Stadt. Wir nennen uns „Halleluja-Crew“, weil uns das Gebet und das Lob Gottes am wichtigsten sind. Die anderen Hausgemeinschaften finden, dass die Taufe oder das Abendmahl das Wichtigste ist. Wir versuchen uns ständig gegenseitig zu überzeugen, vor allem durch Briefe, die wir uns schreiben.

Bei uns Christen gibt es auch Wettkämpfe, wo wir unseren Mut und unsere Stärke und unseren Zusammenhalt beweisen. Die Disziplinen sind Blinde-Führen, Arme-Füttern, des anderen Lasten-Tragen und vieles mehr. Weil es wichtig ist, seine eigene Hausgemeinschaft anzufeuern, darum haben wir auch einen Team-Ruf, der uns verbindet.

Aber auch sonst müssen wir ständig beweisen, dass wir Christen sind. Darum trainieren wir unsere Sinne beim Schmecken, Tasten, Fühlen, Riechen, damit wir die Besten sind. Denn oft müssen wir uns auch verstecken vor den Römern. Oder müssen niederknien vor dem Kaiserdenkmal, obwohl wir das gar nicht wollen. Denn wir glauben nur an einen Herrn, nämlich an Jesus. Neulich mussten wir gefährliche Wege gehen, um den Römern auszuweichen. Da haben uns dann Erdwespen aus der Unterwelt angegriffen. Aber wir sind stark und schaffen eigentlich alles zusammen. Dafür üben wir auch täglich das Laufen, Arm- und Beintraining, Ballspiele oder Capture-the-flag.

Das Beste aber ist, wenn alle Hausgemeinschaften hier in Jerusalem zusammenkommen und gemeinsam Abendmahl feiern. Wir machen das so, wie Jesus es mit seinen Jüngerinnen und Jüngern auch getan hat. Das ist sehr feierlich, genauso wie die Taufe. Da spüren wir dann, wie cool es ist, wenn der heilige Geist auf uns herabkommt.

Ja, das ist mein Leben hier in Jerusalem. Ich sage nur: echt spannend und lustig!
Eure Tabitita (Emma, 10)